Marchtaler Plan

Unser pädagogisches Konzept ist der Marchtaler Plan. Hierbei handelt es sich um den Bildungs- und Erziehungsplan für Katholische Freie Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Das wesentliche Ziel unseres Bildungsplanes besteht in der Erschließung der sozialen und beruflichen Verantwortung in Familie, Kirche und Gesellschaft

Er besteht aus 4 Bereichen:

Morgenkreis

Er eröffnet die Schulwoche und kennzeichnet den Wochenanfang als eine neue geschenkte Gabe und Aufgabe. Elemente des Morgenkreises sind Anschauung und Besinnung, hören und sehen lernen, vernehmen können und still werden. Sammlung und Konzentration führen zu sich selbst und zu Gott, schaffen eine für den Unterricht und den Umgang miteinander förderliche Atmosphäre, sie machen das Herz empfänglicher für den Glauben und die Werte und regen an zu Kreativität und Spontanität.

Die Inhalte des Morgenkreises umfassen beispielsweise biblische Erzählungen, religiöses Tun, die Feste des Kirchenjahres, ethische Fragen und Übungen zur Stille. Auch persönliches Betroffensein aus aktuellem Anlass kann hier zur Sprache kommen. In den oberen Klassen treten dann auch Reflexionen über Probleme aus dem Bereich der Fachwissenschaften, insbesonders transzendierende Fragestellungen in den Vordergrund, wodurch eine ganzheitliche Sicht der Wirklichkeit ermöglicht werden soll.

Vernetzter Unterricht

Der Vernetzte Unterricht überschreitet die herkömmliche Gliederung der Stoffe nach Fächern. Er stellt die Sachen, eben die zu behandelnden Inhalte, so dar, dass die ihnen innewohnenden Aspekte fächerübergreifend zum Tragen kommen und zu einer ganzheitlichen Größe vernetzt werden. Die relevanten fachlichen Gegenstände, ihre sachlichen Wechselbeziehungen, ihre theologische, ethische, soziale und personale Bedeutung und die Situation sowie die Belange des Heranwachsenden sind integrierte Seiten der zu behandelnden Unterrichtseinheiten.

Die dem Unterricht jeweils zugrunde liegende Sache, fachlich umschrieben und mit anderen wesentlichen Komponenten vernetzt, bildet die didaktische Basis der Unterrichtseinheiten.

Im Unterricht begegnen sich Schüler und Sache und treten zueinander in Beziehung. Wissen und Können, Leistung und Leistungswillen, Sinnfindung und Vermittlung des Glaubens entfalten und fördern die Anlagen und Fähigkeiten des jungen Menschen; sie dienen der Entwicklung seiner Persönlichkeit. Vernetzter Unterricht wendet sich immer an den ganzen Menschen.

Freie Stillarbeit

Dies sind Formen schulischen Arbeitens, die die Individualität des jungen Menschen in die Mitte des pädagogischen Bemühens stellen. Der Lehrer führt den Schüler mittels der vorbereiteten Umgebung an das Bildungsgut heran. Dabei wird dem Heranwachsenden die Wahl des Arbeitsthemas, der Medien und der Zusammenarbeit zugetraut. Die Schüler können ihrem eigenen Erkenntnisdrang folgen. Das Miteinander in der Arbeitsform übt soziales Verhalten ein. Eigenes Tun dient der Aktivierung des Geistes in der Persönlichkeitsbildung.

"Ein Sprichwort sagt, man lerne den rechten Gebrauch der Freiheit erst durch den Gebrauch der Freiheit selbst" (MM, 232).
So sind die freien Arbeitsformen ein unverzichtbares Feld zur Einübung des rechten Gebrauchs der Freiheit.

In der Unterstufe geschieht dies durch die bewährte Form der "Freien Stillarbeit", die auf den Erkenntnissen der Pädagogik von Maria Montessori gründet, die gemäß entwicklungspsychologischer Gegebenheiten fortzuschreiben ist.

In den höheren Klassen wandelt sich die Freie Stillarbeit zu den "Freien Studien". Sie führen den jungen Menschen zum eigenständigen, freien geistigen Arbeiten heran. Dies geschieht zunehmend durch Erarbeitung ausgewählter komplexer Themen. Damit zielen die "Freien Studien" in besonderer Weise auf die Verwirklichung der Erziehungs- und Bildungsziele der Realschule.

Fachunterricht

Die Fächer Mathematik, Sport und Fremdsprachen sowie andere nicht vernetzte oder nur teilweise vernetzte  Fächer werden als Fachunterricht erteilt. Mit zunehmendem Alter der Schüler gewinnen die je eigenen Methoden und Denkstrukturen der Fächer zunehmende Bedeutung. Der Fachunterricht erbringt einen Beitrag zur Ordnung des Ganzen und dient damit auch dem ganzheitlichen Erziehungsauftrag. In der spezifischen Sicht ist er sich aber auch seiner Grenzen bewusst.

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