Anita Hofherr geht in den Ruhestand

Franz-von-Sales-Mädchenrealschule verabschiedet ihre Konrektorin

120 geladene Gäste hatten sich im Spiegelsaal des Klosters Obermarchtal versammelt. Sie waren der Einladung zur Verabschiedung der Konrektorin der Mädchenrealschule Anita Hofherr und zur Einsetzung ihres Nachfolgers Markus Blender gefolgt.

Ein Chor des Lehrerkollegiums eröffnete die Veranstaltung musikalisch. „Ich hab da ein Problem, wohin soll ich nur gehen? Anita. Ins Konrektorat, da schreitet sie zur Tat. Anita“

Diese Zeilen auf die Melodie des Schlagers „Anita“ von Costa Cordalis, brachten zum Ausdruck, was Anita Hofherr über drei Jahrzehnte für die Franz-von-Sales-Schule geleistet hat. Sie war eine Frau der Tat und zeigte sich für alle Entwicklungen der Schule seit über 30 Jahren mitverantwortlich.

Dies hob auch Rektorin Simone Mühlberger in ihren Worten zur Verabschiedung hervor. „Anita ist ein Universaltalent und stellte ihre vielfältigen Begabungen zu jeder Zeit in den Dienst der Schule.“

Ihre Teamfähigkeit und ihre Verkörperung des servant leadership würdigte Stiftungsdirektor Dr. Joachim Schmidt. Er überreichte der scheidenden Konrektorin die Dankurkunde der Stiftung Katholische Freie Schule der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Welche Bedeutung Anita Hofherr für die Gemeinschaft der Franz-von-Sales-Schule innehatte, formulierte im Auftrag des Kollegiums der Hl. Nikolaus, der dafür extra seinen Sommerurlaub unterbrochen hatte.

Die Dankesworte des Elternbeiratsvorsitzenden Markus Schafft, des Vorsitzenden des Schulvereins Marco Kellner, des Bürgermeisters der Gemeinde Obermarchtal Martin Krämer, der Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung Kathrin Häusler, der Schülersprecherinnen Fiona Müller und Lena Traub wurden unterbrochen von Beiträgen des Kollegiums und der Klasse 8b, die Anita Hofherr seit der fünften Klasse als Klassenlehrerin betreut und unterrichtet.

Als Anita Hofherr schließlich ihre Abschiedsrede hielt, hatte nicht nur sie, sondern auch viele ihrer Weggefährtinnen und Weggefährten Tränen in den Augen. „Gute Nacht Freunde, es wird Zeit für mich zu gehen.“ Das Lied von Reinhard Mey nahm sie zum Anlass, sich bei allen für die Zeit in Obermarchtal zu bedanken. Sie nannte die Wärme, die sie umgeben hat, und ging auf die Freiheit ein, die ihr der Marchtaler Plan beim Unterrichten ermöglicht hat. „Ich ging jeden Tag mit Freude in die Schule, weil das Unterrichten und die Arbeit mit den Schülerinnen meine Berufung war. Der Marchtaler Plan war ein Geschenk für mich. Und wenn es ihn nicht schon gegeben hätte, hätte man ihn für mich erfinden müssen“, sagte sie sichtlich bewegt. Ein schöneres Kompliment hat ein Erziehungs- und Bildungsplan wohl noch nie bekommen.

Dass die Arbeit mit den Schülerinnen nicht nur ein Job, sondern eine Berufung war, zeigte sich dann am letzten Schultag. Alle Schülerinnen waren im Spiegelsaal versammelt und alle Klassensprecherinnen überreichten ihrer scheidenden Konrektorin persönliche Geschenke. Anita Hofherr schenkte allen Schülerinnen einen Bleistift mit der Inschrift „Franz-von-Sales-Schule echt cool“. Sie ließ ein letztes Mal ihre pastorale Ader durchscheinen und erläuterte den Schülerinnen anhand einer Geschichte, fünf Eigenschaften eines Bleistifts, die den Mädchen Hilfen fürs Leben sein sollen. Schließlich verabschiedete sie sich mit einer Lebensweisheit von Janosch. Auf die Frage: „Herr Janosch, wie verabschiedet man sich?“,  antwortete dieser: "Man dreht sich um mit einer Träne im Auge und sagt: Ich geh dann mal."

Der tosende Beifall der Schülerinnen machten ihr klar, dass sie alles richtig gemacht hat.

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